Anleitung zum Konfigurieren von IPv6 in Windows für fortgeschrittene Benutzer

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Anleitung zum Konfigurieren von IPv6 in Windows für fortgeschrittene Benutzer

Veröffentlichungsdatum: 17.07.2023

Mitwirkende: 7

Zusammenfassung

Dieser Artikel bietet eine Anleitung für fortgeschrittene Benutzer zur Konfiguration von IPv6 in Windows. Er behandelt die Konfiguration mithilfe eines Registrierungsschlüssels, erläutert die Berechnung des Registrierungswerts und gibt Empfehlungen für die Deaktivierung von IPv6 unter bestimmten Bedingungen.

Konfigurieren von IPv6 mithilfe eines Registrierungsschlüssels

Windows Vista, Windows Server 2008 und spätere Windows-Versionen verwenden RFC 3484 und eine Präfixtabelle, um festzustellen, welche Adresse verwendet werden soll, wenn mehrere Adressen für einen DNS-Namen (Domain Name System) verfügbar sind. Standardmäßig bevorzugt Windows globale IPv6-Unicastadressen gegenüber IPv4-Adressen.

Ursprüngliche KB-Nummer: 929852

Wichtig:

Es wird darauf hingewiesen, dass IPv6 ein zwingender Bestandteil von Windows Vista und Windows Server 2008 und neueren Versionen ist. Es wird nicht empfohlen, IPv6 oder IPv6-Komponenten zu deaktivieren, da dies zu Problemen mit einigen Windows-Komponenten führen kann.

Es wird empfohlen, IPv4 gegenüber IPv6 in Präfixrichtlinien zu bevorzugen, anstatt IPv6 zu deaktivieren.

Konfigurieren von IPv6 mithilfe eines Registrierungsschlüssels

Wichtig: Die folgenden Schritte sollten sorgfältig befolgt werden. Eine fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung kann schwerwiegende Probleme verursachen. Es wird dringend empfohlen, die Registrierung vor der Änderung zu sichern.

Die IPv6-Funktionalität kann durch Ändern des folgenden Registrierungsschlüssels konfiguriert werden:

Ort: HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip6\Parameters\ Name: DisabledComponents Typ: REG_DWORD Min. Wert: 0x00 (Standardwert) Max. Wert: 0xFF (IPv6 deaktiviert)

IPv6-Funktionalität - Registrierungswert und Kommentare

IPv6-Funktionalität und Registrierungswerte
IPv6-Funktionalität Registrierungswert und Kommentare
Bevorzugen von IPv4 gegenüber IPv6 Dezimal 32 Hexadezimal 0x20 Binär xx1x xxxx Empfohlen anstelle der Deaktivierung von IPv6.
Deaktivieren von IPv6 Dezimal 255 Hexadezimal 0xFF Binär 1111 1111 Siehe Startverzögerung tritt auf, nachdem Sie IPv6 in Windows deaktivieren, wenn nach der Deaktivierung von IPv6 in Windows 7 SP1 oder Windows Server 2008 R2 SP1 eine Startverzögerung auftritt. Außerdem wird der Systemstart um fünf Sekunden verzögert, wenn IPv6 fälschlicherweise durch die Registrierungseinstellung DisabledComponents auf einen Wert von 0xffffffff gesetzt wurde. Der korrekte Wert lautet 0xff. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über das Internetprotokoll, Version 6 (IPv6).
Deaktivieren von IPv6 an allen Nicht-Tunnelschnittstellen Dezimal 16 Hexadezimal 0x10 Binär xxx1 xxxx
Deaktivieren von IPv6 an allen Tunnelschnittstellen Dezimal 1 Hexadezimal 0x01 Binär xxxx xxx1
Deaktivieren von IPv6 an Nicht-Tunnelschnittstellen (außer der Loopback-Schnittstelle) und auf der IPv6-Tunnelschnittstellen Dezimal 17 Hexadezimal 0x11 Binär xxx1 xxx1
Bevorzugen von IPv6 gegenüber IPv4 Binär xx0x xxxx
Erneutes Aktivieren von IPv6 an allen Nicht-Tunnelschnittstellen Binär xxx0 xxxx
Erneutes Aktivieren von IPv6 an allen Tunnelschnittstellen Binär xxx xxx0
Erneutes Aktivieren von IPv6 an allen Nicht-Tunnelschnittstellen und an IPv6-Tunnelschnittstellen Binär xxx0 xxx0

Hinweis

  • Administratoren müssen eine .admx-Datei erstellen, um die Registrierungseinstellungen in einer Gruppenrichtlinieneinstellung freizugeben.
  • Ein Neustart des Computers ist erforderlich, damit diese Änderungen wirksam werden.
  • Andere Werte als 0 oder 32 können den Routing- und Fernzugriffsdienst beeinträchtigen.
  • Standardmäßig wird das 6to4-Tunneling-Protokoll aktiviert, wenn einer Schnittstelle eine öffentliche IPv4-Adresse zugewiesen wird.

Weitere Konfigurationsoptionen und Registrierungsschlüssel:

- Erneutes Aktivieren von IPv6 an allen Nicht-Tunnelschnittstellen: Binär xxx0 xxxx - Erneutes Aktivieren von IPv6 an allen Tunnelschnittstellen: Binär xxx xxx0 - Erneutes Aktivieren von IPv6 an allen Nicht-Tunnelschnittstellen und an IPv6-Tunnelschnittstellen: Binär xxx0 xxx0

Wie man den Registrierungswert berechnet

Windows verwendet Bitmasken, um die Werte von DisabledComponents zu überprüfen. Die Tabelle zeigt die Zuordnung der Bits zu verschiedenen IPv6-Komponenten.

Beispiel: - Tunnelschnittstellen deaktivieren: Binär 0010 0000, Hexadezimal 0x20

Die Verwendung der Netzwerkeigenschaften-GUI zur Deaktivierung von IPv6 wird nicht unterstützt. Dieser Registrierungswert hat keinen Einfluss auf den Status des Kontrollkästchens in den Netzwerkeigenschaften.

Referenz

Weitere Informationen zu RFC 3484 finden Sie unter "Standardadressenauswahl für Internetprotokoll, Version 6 (IPv6)".

Zusätzliche Referenzen: - Verwendung von SIO_ADDRESS_LIST_SORT für die Festlegung der IPv4-Rangfolge gegenüber IPv6. - Informationen zu RFC 4291: "IP Version 6 Adressierungsarchitektur".

Weitere Informationen zu spezifischen Szenarien finden Sie in den folgenden Artikeln:

1. Beispiel: Auf Domänencontrollern kann es vorkommen, dass LDAP über UDP 389 nicht mehr funktioniert. 2. Beispiel 2: Bei Exchange Server 2010 kann es zu Problemen kommen, wenn Exchange nicht mehr funktioniert. 3. Beispiel 3: Failovercluster und IPv6 in Windows Server 2012 R2.

Tools zur Unterstützung

Microsoft Network Monitor 3.4 (Archiv) - Ein Tool zur Netzwerkablaufverfolgung.

Quelle