Prozesse: Unterschied zwischen den Versionen
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beendet den Prozess | beendet den Prozess |
Version vom 2. März 2017, 15:43 Uhr
Was ist ein Prozess?
Ein Prozess setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
1.Programm, das in den Hauptspeicher geladen wurde
2.Prozessumgebung
Unter einem Prozess versteht man ein Programm (binär), das in den Hauptspeicher geladen wurde. Also nicht das Program selbst, das auf der Festplatte liegt ist der Prozess, sondern es wird erst durch das Laden in den Hauptspeicher dazu. Normalerweise liegt ein Programm als ausführbare Datei irgendwo auf der Festplatte oder auf Diskette. Ob es sich bei dem Programm um eine binäre Datei handelt, kann man mit dem Befehl file feststellen.
root@zero:~# file /bin/mkdir /bin/mkdir: ELF 32-bit LSB executable, Intel 80386, version 1 (SYSV), dynamically linked (uses shared libs), for GNU/Linux 2.6.8, stripped
Die Datei liegt im Maschinencode vor und kann in den Hauptspeicher geladen
werden. Sobald dies geschehen ist, kann der Rechner diesen Maschinencode
abarbeiten (ausführen).
Da aber ein Programm nicht direkt auf die Hardware zugreifen soll, muss es vom Betriebsystem kontrolliert werden. Das Betriebssystem liegt logisch gesehen zwischen Hardware und Anwendung. Das Betriebssystem ordnet jedem Prozess verschiedene Kenndaten zu, um die Prozesse verwalten zu können. Alle Kenndaten, die einem Prozess zugeordnet sind, nennt man die Prozessumgebung.Wenn man in der Shell ein Kommando eingibt, wird ein Prozess kreiert. Natürlich ist die Shell selbst auch ein Prozess. Ein Prozess kann aber genauso gut ein Serverprozess (Dienst) sein, z.B. Apache. Ein wesentliches Merkmal eines Prozesses ist die Prozesskommunikation. Über im Betriebssystem implementierte Methoden ist es möglich, dass verschiedene Prozesse Signale und Daten untereinander austauschen können. Dadurch wird auch dem Benutzer ermöglicht, einem Prozeß bestimmte Signale zu senden bzw. auf den Status eines Prozesses Einfluss zu nehmen.
Prozesstabelle (Anzeige mit ps)
Da zu jedem Prozess Kenndaten geführt werden, müssen diese auch irgendwo festgehalten werden. Das geschieht in der sogenannten Prozesstabelle.
Kenndaten der Prozesse (Auswahl):
- F Flags (z.B. ausgelagert; Systemprozess; Trace,...)
- UID Nutzer, mit dessen Rechten der Prozess ausgeführt wird
- PID Prozess - ID. Diese Nummer gibt eine eindeutige Prozess - Nummer
an. Sie wird vom System automatisch beim Starten des Prozesses vergeben und ist für die Laufzeit eindeutig.
- PPID Prozessnumer der Eltern-Prozesses
- PRI Priorität eines Prozesses; je niedriger der Wert ist, desto besser
- NI ist der Nicewert des Prozesses; Nice erniedrigt den Grundwert
der Priorität des Prozesses und gibt damit Prozessorzeit für andere Prozesse frei.
- SIZE Speichergröße des Prozesses inklusive Stack (eine Art Zwischenspeicher)
- RSS Verbrauch an physischen Speicher
- WCHAN ist der Name der Kernerlfunktion, in der der Prozess schläft
- STAT Status des Prozesses
R läuft S schlafend D nicht störbarer Schlaf T angehalten Z Zombie W der Prozess belegt keine Seiten
- TIME Bisland benötigte Prozessorzeit
- SIZE ist die Größe von Text, Daten und Stack
- TTY die Nummer des kontrollierenden Teminal; wenn hier ein ? steht,
handelt es sich um einen Dämon oder Serverprozess.
- COMMAND Angabe des Prozesses selbst. Dies ist meist der Programmname.
Weiteres
- GID Gruppe, unter der der Prozess läuft
- Verweis auf das aktuellen Arbeitsverzeichnis
- Um mit relativen Pfadangaben arbeiten zu können braucht man diesen Eintrag
- Tabelle mit Verweisen auf aktuell geöffnete Dateien
- 3 sind automatisch geöffnet Standardeingabe, Standardausgabe und
Standardfehlerkanal
Beispiel
root@zero:~# ps -l F S UID PID PPID C PRI NI ADDR SZ WCHAN TTY TIME CMD 4 R 0 18639 18631 0 80 0 - 1080 - pts/0 00:00:00 bash 0 R 0 25904 18639 0 80 0 - 635 - pts/0 00:00:00 ps
Eltern und Kinder
Jeder Prozess kann weitere Prozesse erzeugen. Die erzeugten Prozesse bezeichnet man als Kindprozesse. Jeder Kindprozess weiß anhand der PID, woher er stammt.
Alle Prozesse sind von einem anderen Prozess gestartet worden, mit Ausnahme des Pseudoprozesses (noch im Kernel beim Starten erzeugter Prozess). Dieser hat die Prozessnummer 0. Er hat die Aufgabe, den Init Prozess ( /sbin/init die Nummer 1) zu starten, der in System V alle anderen Prozesse direkt oder über seine Kind- prozesse startet. (init wird konfiguriert durch die /etc/inittab)
Es gibt zwei Arten wie ein Prozess gestartet werden kann:
- Fork und Exec: Prozessumgebung wird dupliziert, der neue Prozess bekommt eine eigene neue PID
- Exec: Alter Prozess wird durch neuen Prozess überladen (geht mit dem shell-buildin exec)
Rechte auf Objekte UID GID Ob ein Prozess auf eine Datei zugreifen kann, entscheidet der Kernel anhand der Zugriffssrechte, die auf der Datei gesetzt sind. Er checkt anhand der UID und GID des Prozesses, ob es erlaubt ist. Mit dieser Technik wird letztendlich geprüft, was ein User darf, und was nicht.
Rechenzeit und Priorität
Da auch bei Prozessen eine Gerechtigkeit herschen muss, muss eine Instanz darüber entscheiden wie lange ein Prozess Rechenzeit verbrauchen darf. Folgende Kenndaten werden dazu benötigt
- clocktick = Zeiteinheit
- n = Faktor über den Kernel einstellbar
- slice = n * clocktick
- agingtime = weitere Zeiteinheit über den Kernel einstellbar
Es wird davon ausgegangen das der Prozess mit der niedrigsten Priorität gerade rechnet. Pro clocktick erhöht sich die Priorität dieses Prozesses um eins.
Jetzt können 3 Situationen eintreten die alle dazu führen das der Scheduler aufgerufen wird.
- Prozess blockiert wegen einer Ausgabe oder Eingabe.
- Gibt Rechenzeit freiwillig ab.
- Der Slice endet.
Der Aufruf des Schedulers bewirkt das der Prozess mit der niedrigsten Priorität gescheduled wird, er also nun rechnen darf. Nach Ablauf der agingtime werden nun die Prozesse "gealtert". Das geschieht nach folgender Formel
Neue Priorität = Alte Priorität / 2 + Nicewert
Der User hat die Möglichkeit, über den sogenannten Nicewert den Grundwert für einen Prozess zu senken. Der Prozess braucht dann länger für seine Abarbeitung. Er verhält sich somit netter zu den anderen Prozessen. Normale User können nur netter werden, der Systemverwalter kann auch nicht netter (gemeiner) werden. Der Bereich liegt zwischen 19 (sehr nett) bis 0 (weniger nett) für die User, und 19 bis -20 für root.
Signale
Mit den Kommando kill und killall kann man Prozessen Signale schicken
kill -Signalnummer PID
Signalnummer
Signalname | Wert | Aktion |
---|---|---|
SIGHUP | 1 | Neuinitialisierung eines Prozesses |
SIGINT | 2 | Interrupt-Signal von der Tastatur (STRG+c) |
SIGQUIT | 3 | Interrupt-Signal von der Tastatur (STRG+c) mit Dump |
SIGKILL | 9 | unwiderrufliches Beendigungssignal (Töten) |
SIGSEGV | 11 | Ungültige Speicherreferenz (bedeutet oft auf defekten Speicher) |
SIGTERM | 15 | Beendigungssignal (geöffnete Dateien werden geschlossen) |
SIGCONT | 18 | Weiterfahren, wenn gestoppt |
SIGSTOP | 19 | Prozessstop |
Beispiel
root@zero:~# kill -1 7562
Programme im Zusammenhang mit Prozessen
ps: Zeigt die Prozesse mit ihrem Status an
Option Beschreibung (BSD)
- l langes Format
- U user zeige Prozesse des Users an!
- u zeige für jeden Prozess Besitzer und Startzeit an
- j Jobs-Format: Zeige PGID und SID an
- s Informationen über Signale ausgeben
- m Speicher-Informationen anzeigen
- f Baumstruktur der Prozesse anzeigen (ähnlich pstree)
- a alle Prozesse (jedes Benutzers) anzeigen
- x kontrollierendes Terminal nicht anzeigen
- e Für den Prozess gültige Umgebungsvariablen mit anzeigen (sinnvollerweise mit mehreren Optionen »w« anwenden, um die Ausgabe nicht am Zeilenende abzuschneiden)
- w längere Ausgabe. »w« kann mehrfach verwendet werden, um die maximale Länge um je eine Zeile zu vergrößern
- h Header mit Feldbezeichnern unterdrücken
- r nur laufende Prozesse ausgeben
- n User-ID statt User-Name ausgeben
- txx nur Prozesse ausgeben, die vom angegebenen Terminal kontrolliert werden. xx kann entweder einer der Terminal-Gerätenamen unter /dev (z.B. tty1) oder die entsprechende Kurzbezeichnung ohne »tty« (z.B. 1) sein.
thomas@cardassia:~# ps PID TTY TIME CMD 14134 pts/0 00:00:00 bash 14149 pts/0 00:00:00 ps root@zero:~# ps alx | grep apache 5 33 1427 6710 20 0 13816 3064 skb_re S ? 0:00 /usr/sbin/apache2 -k start 5 33 1428 6710 20 0 235672 3316 pipe_w Sl ? 0:00 /usr/sbin/apache2 -k start 5 33 1429 6710 20 0 235672 3320 pipe_w Sl ? 0:00 /usr/sbin/apache2 -k start 5 0 6710 1 20 0 14192 4460 select Ss ? 0:01 /usr/sbin/apache2 -k start 0 0 13376 13244 20 0 3248 824 pipe_w S+ pts/13 0:00 grep apache
zeige Prozesse des Users an!
thomas@cardassia:~$ ps u zeige für jeden Prozess Besitzer und Startzeit an USER PID %CPU %MEM VSZ RSS TTY STAT START TIME COMMAND thomas 8758 0.0 0.0 7744 3068 pts/0 Ss 16:37 0:00 bash thomas 10137 0.0 0.0 7728 2988 pts/1 Ss 16:45 0:00 bash
zeige Prozesse des Users und zeige für jeden Prozess Besitzer und Startzeit an
thomas@cardassia:~$ ps uU root USER PID %CPU %MEM VSZ RSS TTY STAT START TIME COMMAND root 1 0.0 0.0 3188 2060 ? Ss 16:24 0:01 /sbin/init root 2 0.0 0.0 0 0 ? S< 16:24 0:00 [kthreadd] root 3 0.0 0.0 0 0 ? S< 16:24 0:00 [migration/0]
pgrep: Zeigt die PID zu einem Prozess an
- zeigt alle Prozesse an die auf die das Muster
root@zero:~# pgrep mc 13552 13734
- zeigt nur die an die einem User gehören
root@zero:~# pgrep -u thomas mc 13552
zeigt denn vollständigen Prozessnamen an
root@zero:~# pgrep -l apa 1427 apache2 1428 apache2 1429 apache2 6710 apache2
zeigt den zuletzt gestarteten Prozess
root@zero:~# pgrep -n apa 1429
zeigt nur Prpzesse an die genau auf den Namen passen
root@zero:~# pgrep -x apache2 1427 1428 1429 6710
pkill: schickt einem Prozess anhand des Namens ein Signal
beendet den Prozess
root@zero:~# pkill -x apache2
beendet den Prozess der als erstes gestartet wurde
root@zero:~# pkill -xo mc
nice: Lässt ein Programm mit verändertem Grundwert der Priorität laufen
root@zero:~# nice 0 root@zero:~# nice -n 9 bash root@zero:~# nice 9 root@zero:~#
renice: Ändert den Grundwert der Priorität eines laufenden Prozesses
root@zero:~# renice 10 5742 5742: Alte Priorität: 0, neue Priorität: 10
top: Zeigt die Prozesse mit ihrem Status an (Abbrechen mit q)
root@zero:~# top top - 08:51:08 up 20 min, 1 user, load average: 0.00, 0.02, 0.06 Tasks: 93 total, 1 running, 92 sleeping, 0 stopped, 0 zombie Cpu(s): 1.6%us, 3.1%sy, 0.1%ni, 84.9%id, 10.2%wa, 0.0%hi, 0.2%si, 0.0%st Mem: 509504k total, 273948k used, 235556k free, 11312k buffers Swap: 321260k total, 0k used, 321260k free, 118380k cached PID USER PR NI VIRT RES SHR S %CPU %MEM TIME+ COMMAND 2208 mysql 20 0 125m 21m 5552 S 1.7 4.2 0:02.29 mysqld 3201 root 20 0 2444 1064 828 R 1.7 0.2 0:00.04 top 1 root 20 0 1908 780 564 S 0.0 0.2 0:02.19 init 2 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 kthreadd 3 root RT -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 migration/0 4 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.03 ksoftirqd/0 5 root RT -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 watchdog/0 6 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.04 events/0 7 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 khelper 8 root RT -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 kstop/0 9 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 kintegrityd/0 10 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.03 kblockd/0 11 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 kacpid 12 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 kacpi_notify 13 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 cqueue 14 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.53 ata/0 15 root 15 -5 0 0 0 S 0.0 0.0 0:00.00 ata_aux
Kommandos
- h - Hilfe
- u - User
- k - Kill
- r - Renice
- d - Delay (Default 3s)
- n - Tasks (Default unbegrenzt)
- W - Schreibe aktuelle Konfiguration in Datei
- q - Quit
pstree: Zeigt die Prozesse als Baumstruktur
Mit -p werden auch die PID's ausgegeben
root@zero:~# pstree init─┬─NetworkManager ├─acpid ├─apache2───5*[apache2] ├─atd ├─bluetoothd ├─console-kit-dae───63*[{console-kit-dae}] ├─cron ├─cupsd ├─dbus-daemon ├─dd ├─gdm───gdm─┬─Xorg │ └─gdmgreeter ├─6*[getty] ├─hald───hald-runner─┬─hald-addon-acpi │ ├─hald-addon-inpu │ └─2*[hald-addon-stor] ├─klogd ├─nm-system-setti ├─nmbd ├─nscd───11*[{nscd}] ├─portmap ├─rpc.statd ├─slapd───2*[{slapd}] ├─smbd───smbd ├─sshd───sshd───bash───bash───pstree ├─syslogd ├─system-tools-ba ├─udevd ├─winbindd─┬─winbindd───winbindd │ └─3*[winbindd] └─wpa_supplicant
Jobs
Unter einem Job versteht man ein Programm, welches man von der Shell gelöst hat. D. h. man kann ganz normal weiter arbeiten und der Job verrichtet seinen Dienst im Hintergrund. Man kann jederzeit zu diesem Job wieder Kontakt aufnehmen.
Ein Job kann auf 2 Arten gestarten werden:
- Durch Anhängen des & Zeichens beim Programmstart
root@zero:~# tail -f /var/log/messages & Jun 19 06:59:31 zero -- MARK -- Jun 19 07:19:31 zero -- MARK -- Jun 19 07:39:32 zero -- MARK -- Jun 19 07:44:57 zero syslogd 1.5.0#5ubuntu3: restart. Jun 19 07:59:32 zero -- MARK -- Jun 19 08:19:32 zero -- MARK -- Jun 19 08:39:32 zero -- MARK -- Jun 19 08:59:32 zero -- MARK -- Jun 19 09:19:33 zero -- MARK -- Jun 19 09:39:33 zero -- MARK -- [3] 27421
- Durch Stoppen des Prozesses durch Drücken von Strg-Z und in den Hintergrund schicken mit %n (n ist die Jobnummer)
root@zero:~# watch cat /proc/cpuinfo Strg-Z [4]+ Stopped watch cat /proc/cpuinfo root@zero:~# bg %4 [4]+ watch cat /proc/cpuinfo &
Anweisungen im Zusammenhang mit Jobs (n ist die Jobnummer)
- bg %n : Einen Job in den Hintergrund stellen (wie oben)
- fg %n : Einen Job in den Vordergrund holen
root@zero:~# fg %4 watch cat /proc/cpuinfo
- jobs : Aktive Jobs ausgeben
root@zero:~# jobs [1] Running tail -f /var/log/syslog & [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3]- Running tail -f /var/log/messages & [4]+ Stopped watch cat /proc/cpuinfo
- Strg-Z : Einen Vordergrund-Job vorübergehend anhalten
- kill -STOP %n : Unterbricht Job im Hintergrund
root@zero:~# kill -STOP %1 root@zero:~# jobs [1]+ Stopped tail -f /var/log/syslog [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3] Running tail -f /var/log/messages & [4]- Stopped watch cat /proc/cpuinfo
- kill -CONT %n : Setzt den unterbrochenen Job im Hintergrund fort
root@zero:~# kill -CONT %1 root@zero:~# jobs
[1]+ Running tail -f /var/log/syslog & [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3] Running tail -f /var/log/messages & [4]- Stopped watch cat /proc/cpuinfo
- kill -KILL %n : Tötet Job im Hintergrund
root@zero:~# kill -KILL %1 root@zero:~# jobs [1]+ Killed tail -f /var/log/syslog [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3] Running tail -f /var/log/messages & [4]- Stopped watch cat /proc/cpuinfo root@zero:~# jobs [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3]- Running tail -f /var/log/messages & [4]+ Stopped watch cat /proc/cpuinfo
Bedingungen, die zu Jobausführung eingehalten werden sollen:
- Der Job soll nicht auf den Bildschirm schreiben (Standardausgabe +Standardfehlerkanal).
- Er soll keine Eingaben vom Benutzer erwarten.
Suchen von Dateien
find
find ab_wo_wird_gesucht was_wird_gesucht aktion find [Pfad] [Bedingung] [Aktion]
Nach Namen
find [Pfad] -name [Name]
Finde alle Dateien mit Namen test ab dem Verzeichnis /home und gebe diese Zeilenweise aus
root@zero:~# find /home -name test -print /home/xinux/test /home/test
Wie oben, jedoch mit Namensanfang test
root@zero:/home/xinux# find /home -name 'test*' /home/xinux/testdatei /home/xinux/test /home/test
Nach Benutzer(Eigentümer)
root@zero:/tmp# find /tmp/ -user xinux /tmp/datei
Nach Gruppe
root@zero:/tmp# find /tmp/ -group hacker /tmp/datei3 /tmp/datei2
Nach Typ
Es wird nach Dateien anhand Ihrer Art gesucht:
find [Pfad] -type [Typ]
Typ:
- f: Normale Dateien
root@zero:~# find /tmp/ -type f /tmp/mbr.img /tmp/datei /tmp/zeugs /tmp/.X0-lock
- d: Verzeichnisse
root@zero:~# find /var/log -type d /var/log /var/log/apache2 /var/log/unattended-upgrades /var/log/apparmor /var/log/ConsoleKit /var/log/dist-upgrade /var/log/dist-upgrade/20090526-1052 /var/log/cups /var/log/apt /var/log/fsck /var/log/samba /var/log/samba/cores /var/log/samba/cores/smbd /var/log/samba/cores/nmbd /var/log/samba/cores/winbindd /var/log/installer /var/log/gdm /var/log/news
- c: Char Devices (Zeichenorientierte Gerätedatei)
root@zero:~# find / -type c /lib/udev/devices/kmem /lib/udev/devices/null /lib/udev/devices/console /lib/udev/devices/ppp /lib/udev/devices/net/tun
- b: Block Devices (Blockorientierte Gerätedatei)
- p: Benannte Pipe
- l: Links
- s: Sockets
Nach Permissions
root@cardassia:~# find /usr/bin/ -perm +4000 -exec ls -l {} \; -rwsr-xr-x 1 root root 115136 2008-09-01 15:17 /usr/bin/sudoedit -rwsr-xr-x 1 root root 32988 2008-06-09 20:10 /usr/bin/passwd
Nach Modifikation
Listet alle Dateien in /etc auf, die innerhalb von zwei Tagen modifiziert wurden
root@zero:/var/log# find /etc/ -mtime 2 -print /etc/apache2 /etc/apache2/mods-available /etc/apache2/conf.d /etc/apache2/sites-available /etc/bash_completion.d /etc/blkid.tab.old /etc/firefox-3.0/profile /etc/firefox-3.0/profile/chrome /etc/firefox-3.0/pref /etc/profile.d /etc/ufw/applications.d /etc/logrotate.d /etc/xulrunner-1.9 /etc/blkid.tab /etc/cron.daily /etc/alternatives /etc/alternatives/x-www-browser /etc/alternatives/xulrunner /etc/gre.d /etc/hal/fdi/policy /etc/dbus-1/system.d /etc/udev/rules.d
Nach Größe
Finde Dateien in /tmp, die größer als 100 MByte sind
root@zero:/tmp# find /tmp/ -size +100M /tmp/datei
Finde Dateien in /tmp, die kleiner als 100 KByte sind
root@zero:/tmp# find /tmp/ -size -100k /tmp/ /tmp/datei3 /tmp/backup /tmp/datei2 /tmp/.winbindd /tmp/.winbindd/pipe /tmp/mbr.img /tmp/zeugs /tmp/.ICE-unix /tmp/.X0-lock /tmp/datei1 /tmp/.X11-unix /tmp/.X11-unix/X0 /tmp/pulse-PKdhtXMmr18n
Nach Berechtigungen
Finde Dateien in Home mit der Berechtigung 777 (-rwxrwxrwx)
root@zero:/var# find /home/ -perm 777 /home/samba /home/xinux/Examples /home/xinux/.pulse/1f0763ee4cf4c7e1d3c07fd149dda37b:runtime /home/test/Examples
Nach Zeit
Modifiziert in der letzten Minute
root@zero:~# find /var -mmin -1 /var/log/debug /var/log/kern.log /var/log/syslog /var/run/klogd/kmsg
Modifiziert vor mehr als 9 Tagen
root@zero:~# find /var -mtime +9
Zugriff vor mehr als 9 Minuten
root@zero:~# find /var -amin +9
Kenndaten geändert in den letzen 2 Tagen
root@zero:~# find /var -ctime -2
Ausführen eines Befehls
root@zero:~# find / -name "xinux?" -exec ls -l {} \;
Ausführen eines Befehls mit Rückfrage
root@zero:~# find / -name "xinux?" -ok rm {} \; < rm ... /tmp/xinux3 > ? y < rm ... /tmp/xinux2 > ? n < rm ... /tmp/xinux1 > ? y
locate
Locate arbeitet über einen Index, der erstellt und aktualisiert werden muss. Aus diesem Grund kann locate teilweise nicht akutell sein. Es ist immer schneller als find und es durchsucht immer das ganze Dateisystem.
locate [Dateiname]
Lokalisiere die Datei wvdial.conf. Anmerkung: Der Stern wird beim Suchen automatisch hinzugefügt. Entspricht also wvidal.conf*
root@zero:~# locate wvdial.conf /etc/wvdial.conf /usr/share/man/man5/wvdial.conf.5.gz /var/lib/dpkg/info/wvdial.conffiles /var/lib/dpkg/info/wvdial.config
Lokalisiere die Datei wvdial.conf und nur diese
root@zero:~# locate -b '\wvdial.conf' /etc/wvdial.conf
Aktualisieren des Indexes
root@zero:~# updatedb
Wie wird ein Kommando lokalisiert
Wenn die Shell alle Ersetzungen in der Kommandozeile vorgenommen und alle Umleitungen vorbereitet hat, ist der Zeitpunkt gekommen, auf den der Anwender die ganze Zeit gewartet hat. Die Shell versucht das Kommando auszuführen. Dazu muss sie es aber erst lokalisieren. Das erste passende Kommando wird ausgeführt.
Als Kommandoname wird immer das erste Wort eines einfachen Kommandos erkannt. Ein Kommandoname kann mit Pfadnamen in einem Verzeichnis (absolut oder relativ) angegeben werden. Die Shell erkennt dies an (mindestens) einem Slash `/' im Kommandonamen. Wenn kein Verzeichnis angegeben ist, versucht die Shell selbst, das Kommando zu finden. Dazu wird der Kommandoname zuerst in der Hashtabelle gesucht, dann wird er mit den Synonymen, mit den Scriptfunktionen und schließlich mit den Shellfunktionen verglichen.
Wird auf diese Weise kein Programm dieses Namens gefunden, werden alle in der PATH-Umgebungsvariablen aufgeführten Verzeichnisse nach einer ausführbaren Datei dieses Namens durchsucht. Wird auch hier kein passendes Kommando gefunden, gibt die Shell eine Fehlermeldung aus.
which und type
which
which gibt die vollen Pfadnamen der Dateien aus, die bei Benutzung des angegebenen Befehls ausgeführt werden würden.
which [-a] Dateiname
Optionen:
- -a : Alle Treffer ausgeben, nicht nur den ersten
- --skip-dot : Verzeichnisse, die mit einem Punkt beginnen, auslassen
Beispiel
root@zero:~# which startx /usr/bin/startx
type
Anzeigen der absoluten Pfadnamen von Befehlen, und ob sich diese Befehle in der Hash-Tabelle der aktuellen Shell befinden.
type [Optionen] Befehle
Beispiel
root@zero:~# type ls ls is aliased to `ls --color=auto'
Optionen:
- -a : Alle vorkommenden Befehle werden ausgegeben, nicht nur das, welches aufgerufen werden würde
root@zero:~# type -a ls ls is aliased to `ls --color=auto' ls is /bin/ls
- -p : Anzeigen des Eintrags von Befehl in der Hash-Tabelle. Dieser Wert kann sich vom ersten Auftreten des Befehls in PATH
unterscheiden
root@zero:~# type -p apache2 /usr/sbin/apache2
- -t : Anzeigen, ob Befehl ein Aliasname, ein Schlüsselwort, eine Funktion, ein eingebauter Befehl oder eine Datei ist
root@zero:~# type -t apache2 file
hat. D. h. man kann ganz normal weiter arbeiten und der Job verrichtet seinen Dienst im Hintergrund. Man kann jederzeit zu diesem Job wieder Kontakt aufnehmen.
Ein Job kann auf 2 Arten gestarten werden:
- Durch Anhängen des & Zeichens beim Programmstart
root@zero:~# tail -f /var/log/messages & Jun 19 06:59:31 zero -- MARK -- Jun 19 07:19:31 zero -- MARK -- Jun 19 07:39:32 zero -- MARK -- Jun 19 07:44:57 zero syslogd 1.5.0#5ubuntu3: restart. Jun 19 07:59:32 zero -- MARK -- Jun 19 08:19:32 zero -- MARK -- Jun 19 08:39:32 zero -- MARK -- Jun 19 08:59:32 zero -- MARK -- Jun 19 09:19:33 zero -- MARK -- Jun 19 09:39:33 zero -- MARK -- [3] 27421
- Durch Stoppen des Prozesses durch Drücken von Strg-Z und in den Hintergrund schicken mit %n (n ist die Jobnummer)
root@zero:~# watch cat /proc/cpuinfo Strg-Z [4]+ Stopped watch cat /proc/cpuinfo root@zero:~# bg %4 [4]+ watch cat /proc/cpuinfo &
Anweisungen im Zusammenhang mit Jobs (n ist die Jobnummer)
- bg %n : Einen Job in den Hintergrund stellen (wie oben)
- fg %n : Einen Job in den Vordergrund holen
root@zero:~# fg %4 watch cat /proc/cpuinfo
- jobs : Aktive Jobs ausgeben
root@zero:~# jobs [1] Running tail -f /var/log/syslog & [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3]- Running tail -f /var/log/messages & [4]+ Stopped watch cat /proc/cpuinfo
- Strg-Z : Einen Vordergrund-Job vorübergehend anhalten
- kill -STOP %n : Unterbricht Job im Hintergrund
root@zero:~# kill -STOP %1 root@zero:~# jobs [1]+ Stopped tail -f /var/log/syslog [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3] Running tail -f /var/log/messages & [4]- Stopped watch cat /proc/cpuinfo
- kill -CONT %n : Setzt den unterbrochenen Job im Hintergrund fort
root@zero:~# kill -CONT %1 root@zero:~# jobs
[1]+ Running tail -f /var/log/syslog & [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3] Running tail -f /var/log/messages & [4]- Stopped watch cat /proc/cpuinfo
- kill -KILL %n : Tötet Job im Hintergrund
root@zero:~# kill -KILL %1 root@zero:~# jobs [1]+ Killed tail -f /var/log/syslog [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3] Running tail -f /var/log/messages & [4]- Stopped watch cat /proc/cpuinfo root@zero:~# jobs [2] Running tail -f /var/log/syslog & [3]- Running tail -f /var/log/messages & [4]+ Stopped watch cat /proc/cpuinfo
Bedingungen, die zu Jobausführung eingehalten werden sollen:
- Der Job soll nicht auf den Bildschirm schreiben (Standardausgabe +Standardfehlerkanal).
- Er soll keine Eingaben vom Benutzer erwarten.