IPTables - from scratch

Aus xinux.net
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Verwendung von Firewalls mit iptables

Der Linux-Kernel enthält fortgeschrittene Tools für Packet-Filtering, der Prozess für die Kontrolle von Netzwerkpaketen bei ihrem Versuch einzudringen, durch und aus dem System hinaus zu dringen. Kernels vor der 2.4 Version konnten Pakete mit ipchains manipulieren, die Listen von Regeln verwendeten, die für Pakete in jeder Phase des Filterungsprozesses angewandt werden. Die Einführung des 2.4-Kernels hat iptables mit sich gebracht, die den ipchains gleichen, aber deren Wirkungsbereich und Kontrollmöglichkeiten bei der Filterung von Paketen erweitern.

iptables Allgemein

Iptables beinhaltet das englische Wort tables, was für Tabellen steht, und genauso kann man es sich auch vorstellen, denn in seinen 3 Tabellen: "filter", "nat" und "mangle" die jeweils maßgebend für eine Aktion auf ein Paket sind, sammeln sich die Ketten in denen Regeln zum Kontrollieren, Manipulieren oder Extrahieren von Paketen angegeben werden.

Somit funktioniert es wie eine Art Sammlung von Schablonen die nacheinander auf ein Paket abgebildet werden und bei einem Treffer eine bestimmte Aktion auf das Paket ausführen. Falls keine der Schablonen passen sollte wird eine Standard Aktion ausgeführt die für alle Pakete gilt die nicht auf eine Schablone passen.

Die Momentan gesetzten Regeln kann man sich mit

root@hutze:~# iptables -L

ausgeben lassen, wobei man die Ausgabe noch mit den Operanden

-n    # für numerical
-v    # für verbose

erweitern kann.

Wenn alle Regeln leer sind sollte das so aussehen:

root@hutze:~# iptables -L
Chain INPUT (policy ACCEPT)
target     prot opt source               destination

Chain FORWARD (policy ACCEPT)
target     prot opt source               destination

Chain OUTPUT (policy ACCEPT)
target     prot opt source               destination


Die Tabellen und Regeln von iptables könnte man theoretisch auch alle einzeln nacheinander in der Konsole eingeben was aber nicht ganz Sinn der Sache ist. Also bedienen wir uns für unsere Firewall einem simplen Bash-Skript.


Positionierung der Firewall

Eine Firewall kann man unter Linux ganz einfach mit einem vi-Dokument beginnen. Damit die daraus entstehende Firewall auch ausgeführt wird müssen wir es in den entsprechenden Verzeichnissen vermerken. Das Skript selbst sollte nach /etc/init.d/ mit einem softlink mit dem prefix "S99" in /etc/rc2.d damit es beim Starten automatisch ausgeführt wird.

root@hutze:~# touch firewall
root@hutze:~# mv firewall /etc/init.d
root@hutze:~# ln -s /etc/init.d/firewall /etc/rc2.d/S99firewall

Der Rumpf

Zuerst wird in dem firewall-Skript ein case start - stop Block angelegt:

#!/bin/bash
case $1 in
start)
echo "starte firewall"
;;
stop)
echo "stoppe firewall"
;;
*)
echo "usage: $0 start|stop|restart"
;;
esac

"flushing" und "default policy"

Bevor wir unsere eigenen Regeln entwerfen, sollten wir sichergehen das sich keine alten Regeln einschleichen und zu unerwarteten Komplikationen führen. Dieses wird durch das sogenannte "flushing" erreicht, welches mit folgender Zeile geschieht:

 #!/bin/bash
case $1 in
start)
echo "starte firewall"
iptables -F
;;
stop)
echo "stoppe firewall"
iptables -F
;;
*)
echo "usage: $0 start|stop|restart"
;;
esac

Ohne flushing kann es auch passieren das sich unsere Regeln bei jedem Neustart der Firewall addieren.

Benutzte Syntax
Der Operand -F löst das flushing aus mit dem alle Regeln in der angegebenen Tabelle ( hier "-t filter" da keine angegeben ) entfernt werden

Als nächstes definieren wir was passieren soll falls keine unserer Regeln zutreffen sollte, auch gennannt "default policy"

Dies geschieht mit folgenden Zeilen:

 #!/bin/bash
case $1 in
start)
echo "starte firewall"
iptables -F
iptables -P INPUT DROP
iptables -P OUTPUT DROP
iptables -P FORWARD DROP
;;
stop)
echo "stoppe firewall"
iptables -F
iptables -P INPUT ACCEPT
iptables -P OUTPUT ACCEPT
iptables -P FORWARD ACCEPT
;;
*)
echo "usage: $0 start|stop|restart"
;;
esac